Leichtathletik
Gold: Speerwerferin Hussong eine Klasse für sich
Topfavoritin Christin Hussong hat bei der EM 2018 in überlegener Manier Gold im Speerwurf geholt. Die 24-Jährige machte gleich zu Beginn des Wettkampfs alles klar - und siegte mit Europameisterschafts-Rekord. Anschließend konnte sie die Tränen nicht zurückhalten.
Hussong schockte die Konkurrenz gleich im ersten Versuch: Mit 67,90 m warf sie persönliche Bestleistung - und stellte einen EM-Rekord auf. Die Konkurrenz erreichte diese Weite nicht mal annähernd. Silber ging an Nikola Ogrodnikova aus Tschechien (61,85 m), Bronze an Liveta Jasiunaite aus Litauen (61,59 m). Bei ihrem letzten Wurf war Hussong mit Tränen in den Augen angetreten. Da war bereits klar, dass ihr der Titel nicht mehr zu nehmen ist.
"Wollte die Konkurrenz schocken"
"Ich habe gleich im ersten Wurf versucht, alles zu geben, um die Konkurrenz ein bisschen zu schocken", sagte Hussong im Ersten. "Das hat ganz gut geklappt." Die 48.457 Zuschauer im Olympiastadion feierten die achte deutsche Speerwurf-Europameisterin mit tosendem Applaus. "Ich wusste, wenn ich super drauf bin, kann ich eine Medaille holen. Gold ist super." Vor allem bei einer Heim-EM: "Es ist vielleicht meine letzte internationale Meisterschaft in Deutschland", sagte Hussong. "Wer weiß, wann wir noch mal eine EM oder WM in Deutschland haben?"
Hussong setzt deutsche Serie fort
Auf den Medaillen-Geschmack war sie einen Tag zuvor als Zuschauerin der Männer-Konkurrenz gekommen, als Thomas Röhler und Andreas Hofmann einen deutschen Doppel-Erfolg gefeiert hatten. "Ich war gestern im Stadion, habe bei den Männern zugeschaut, da hat man schon Lust bekommen, auch auf dem Treppchen zu stehen", sagte sie.
Hussong, die mit 67,29 m bereits die beste Weite in der Qualifikation abgeliefert hatte, setzte damit die Erfolgsserie deutscher Speerwerferinnen bei Europameisterschaften fort. Zuletzt stand 1969 keine deutsche Athletin auf dem Podest. Vor zwei Jahren hatte Linda Stahl Silber gewonnen, 2010 in Barcelona holte sie auch den bislang letzten deutschen EM-Titel.
Für Molitor ist früh Schluss
Hussong ist mit ihrem Wurf nun die drittbeste deutsche Speerwerferin der Geschichte. Nur DLV-Rekordhalterin Christina Obergföll (70,20 m) und Steffi Nerius (68,34 m) liegen noch vor ihr. Die ehemalige Weltmeisterin Katharina Molitor war in Berlin wie ihre Vereinskollegin Dana Bergrath in der Qualifikation ausgeschieden.
Für die deutschen Leichtathleten war es die dritte Goldmedaille der EM nach den Titeln für Röhler und Zehnkämpfer Arthur Abele.
Stand: 10.08.18 22:33 Uhr
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Hintergrund
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
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1. |
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31 | 19 | 16 |
2. |
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26 | 26 | 22 |
3. |
|
15 | 17 | 28 |
4. |
|
15 | 15 | 13 |
5. |
|
13 | 17 | 23 |
6. |
|
13 | 14 | 15 |
7. |
|
9 | 6 | 6 |
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