Leichtathletik
Silber und Bronze für Hürdensprinterinnen
Die Hürdensprinterinnen Pamela Dutkiewicz und Titelverteidigerin Cindy Roleder haben in Berlin Silber und Bronze gewonnen. Erstmals seit 1978 gab es zwei deutsche EM-Medaillen über 100 m Hürden. Neue Europameisterin ist die Weißrussin Elvira Herman.
Pamela Dutkiewicz fiel Cindy Roleder freudestrahlend um den Hals, dann posierten beide unter dem Jubel der Fans mit der Deutschland-Fahne: Die Hürdensprinterinnen verpassten zwar im Olympiastadion das erträumte Gold, sorgten mit Silber und Bronze aber dennoch für einen tollen Abend. Die WM-Dritte Dutkiewicz (Wattenscheid) machte in 12,72 Sekunden ihren zweiten großen Freiluft-Karriereerfolg perfekt, Roleder (Halle/Saale) kam in Saisonbestzeit von 12,77 Sekunden ins Ziel.
"Froh" und "absolut happy"
"Ich bin wirklich froh, dass es Silber geworden ist", sagte Dutkiewicz, die verletzungsbedingt erst spät in die Saison einsteigen konnte. Lange lag sie in Führung, musste am Ende aber der überraschend starken Weißrussin Herman (12,67) den Vortritt lassen. "Ich habe mitbekommen, dass es eine enge Geschichte ist. Aber ich freue mich trotzdem einfach so sehr. Ich hatte ein schweres Jahr, da ist es toll, mit einer Medaille rauszugehen", so die deutsche Meisterin. Auch Roleder war zufrieden: "Das ist unfassbar, ein Traum. Ich bin mit Bronze absolut happy, nach dem letzten Jahr mit der Riesen-Verletzung bin ich wieder zurück. Eine Medaille hier, was gibt es Schöneres?"
Starkes Ergebnis für DLV-Team
Die beiden Top-Athletinnen verpassten zwar in Berlin den ersten Doppelerfolg zweier deutscher Hürdensprinterin seit 44 Jahren, wiesen aber erneut ihre Extraklasse nach. Erstmals seit 1978 gab es zwei deutsche EM-Medaillen über 100 m Hürden, seinerzeit hatten in Prag Johanna Klier und Gudrun Berend Gold und Bronze für die DDR gewonnen. Ricarda Lobe (Mannheim), die in persönlicher Bestzeit von 12,90 Sekunden ins Finale gesprintet war, rundete als Fünfte (13,00) das starke Ergebnis für das DLV-Team ab. Erstmals seit 1990 standen wieder drei deutsche Hürdensprinterinnen in einem EM-Endlauf.
Die Finalisten hatten mit Wetterkapriolen zu kämpfen, da während des Rennens ein Sturm über dem Olympiastadion aufzog. "Auf der ersten Hälfte hatten wir Gegenwind, der dann zu Rückenwind wurde, daher war ich dann zu nah an den Hürden und habe drei, vier mitgenommen", sagte Roleder: "Aber das ist eben Freiluftsport."
Im Halbfinale souverän
Dutkiewicz und Roleder hatten bereits im Halbfinale die Muskeln spielen lassen. Die WM-Dritte von London erreichte im dritten Lauf mit 12,71 Sekunden die beste Zeit aller Starterinnen und zeigte nicht den Hauch von Nervosität. Roleder, die bei der DM nach einem Fehlstart das Finale verpasst hatte, gewann ihr Rennen in 12,83 Sekunden.
Stand: 09.08.18 23:05 Uhr
Interview
Hintergrund
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
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1. |
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31 | 19 | 16 |
2. |
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26 | 26 | 22 |
3. |
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15 | 17 | 28 |
4. |
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15 | 15 | 13 |
5. |
|
13 | 17 | 23 |
6. |
|
13 | 14 | 15 |
7. |
|
9 | 6 | 6 |
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