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Wettkampfstätten
Olympiastadion Berlin - 80 Jahre Sportgeschichte
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Das Olympiastadion in Berlin: Mit 74.475 Plätzen ist es Deutschlands drittgrößte Arena - mit einer langen Geschichte.
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Die Nationalsozialisten wollen für die Olympischen Spiele 1936 einen Monumentalbau errichten. Deshalb wird das Deutsche Stadion abgerissen. Unter Leitung von Werner Bach beginnen an gleicher Stelle 1934 die Arbeiten für den Neubau.
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Das neue Olympiastadion bildet das Zentrum des großen Sportparks. Links: das Schwimmstadion. Im Vordergrund: Das Maifeld, damals Reichssportfeld genannt, das von den Nazis auch als Aufmarschplatz genutzt wird. Ohnehin ist das Stadion vor dem Zweiten Weltkrieg häufig Schauplatz politischer Veranstaltungen.
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Bei den Olympischen Spielen 1936 ist der US-Amerikaner Jesse Owens der unumstrittene Star. Der Leichtathlet gewinnt Gold über 100 m, 200 m, im Weitsprung und in der Sprintstaffel.
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Vor dem Stadion sind auf einer Gedenktafel noch heute die Namen der Olympiasieger von 1936 verewigt.
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Regelmäßig finden die Endspiele um die deutsche Fußball-Meisterschaft im Olympiastadion statt. Zwischen 1937 und 1962 insgesamt 14 Mal. Bei der letzten Auflage 1962 schlägt der 1. FC Köln den 1. FC Nürnberg mit 4:0.
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Vor dem Fußball-WM 1974 werden die Haupttribüne und die Gegenseite überdacht. Allerdings werden lediglich drei Vorrunden-Partien in Berlin ausgetragen.
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Spitzen-Leichtathletik hat in Berlin eine noch größere Tradition als Fußball. Seit 1921 messen sich die Athleten beim Internationalen Stadionsportfest, kurz: ISTAF. Premiere des Meetings ist 1921, das Olympiastadion ist 1955 erstmals Austragungsort. 16 Weltrekorde werden insgesamt beim ISTAF aufgestellt. Unter anderem überquert Hochspringerin Rosemarie Ackermann aus Cottbus 1977 als erste Frau die zwei Meter.
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Auch der Breitensport hat seinen Platz im und am Olympiastadion. Beispielsweise beim Deutschen Turnfest 1987.
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"Heimatverein" im Olympiastadion ist seit 1963 Hertha BSC. Zur Partie gegen den 1. FC Köln im September 1969 kommen 88.075 Zuschauer - bis heute Bundesliga-Rekord. Doch in den 1980er-Jahren herrscht zumeist pure Tristesse im riesigen Rund. Häufig verlieren sich nur ein paar Tausend Zuschauer in der Arena.
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Immer ausverkauft sind hingegen die Endspiele im DFB-Pokal. Seit 1985 wird das Finale ausschließlich im Olympiastadion ausgetragen. Gleich bei der ersten Auflage gibt es eine Riesenüberraschung: Bayer Uerdingen schlägt Bayern München und holt sich den "Pott".
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"The Hoff" in Berlin: Nach der deutschen Einheit bewirbt sich die alte, neue deutsche Hauptstadt um die Olympischen Spiele 2000 und macht unter anderem David Hasselhoff zum Botschafter. Doch die Bewerbung ist von Skandalen geprägt, lediglich neun Stimmen erhält Berlin bei der Vergabe 1993. Den Zuschlag bekommt Sydney.
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Am 23. Juni 1996 besucht Papst Johannes Paul II. Berlin. 90.000 Menschen feiern mit ihm im Olympiastadion einen Gottesdienst.
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Deutschland erhält im Jahr 2000 den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Anders als beim Turnier 1974 (nur drei Partien) und bei der EM 1988, als Berlin nicht zu den Austragungsorten gehörte, muss nun keine Rücksicht mehr auf den politischen Sonderstatus der Stadt genommen werden. Im Olympiastadion soll unter anderem das Finale stattfinden. Zuvor wird die Arena aber aufwendig umgebaut und modernisiert.
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Nach vier Jahren sind die Arbeiten abgeschlossen. Das Olympiastadion erhält eine Komplettüberdachung, neue Sitzschalen werden installiert, das Spielfeld ein wenig abgesenkt.
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Im Inneren des Stadions entsteht eine Kapelle, die von Sportlern und Funktionären genutzt wird, aber auch jedem anderen offen steht. Hochzeiten und Taufen werden hier regelmäßig gefeiert.
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Bei der WM 2006 triumphiert Italien im Finale gegen Frankreich. Kapitän Fabio Cannavaro reckt den Pokal in den Berliner Nachthimmel.
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2009 ist Berlin Austragungsort der Leichtathletik-WM. Das Olympiastadion verändert sich erneut gravierend, es erhält eine blaue Laufbahn, die zum Markenzeichen der Arena wird.
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Die Bahn ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch extrem schnell. Superstar Usain Bolt läuft über 100 und 200 m zu Fabelweltrekorden. Auch mit der 4x100-m-Staffel holt der Jamaikaner Gold in Weltrekordzeit.
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Es muss nicht immer Sport sein: Auch die Großen des Musik-Business sind Stammgast im Olympiastadion - hier AC/DC im Jahr 2015.
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2015 ist Berlin auch Schauplatz des Champions-League-Finals. Der FC Barcelona um Kapitän Xavi schlägt Juventus Turin mit 3:1.
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Die Leichtathleten haben weiterhin ihren Platz im Olympiastadion, obwohl es Widerstände gibt. Hertha BSC wollte die Arena gern zu einem reinen Fußball-Stadion umbauen lassen, stieß aber auf erheblichen Widerstand. Möglicherweise baut der Club deshalb sein eigenes Stadion. Bis 2025 wird die Hertha aber auf jeden Fall noch im Olympiastadion spielen.